Mittwoch, 23. November 2016

Auf dem Äquator

Heute gab es zwei Abenteuer: Autofahren in Quito und der Besuch des Äquators. Also erst einmal zum Auto. Ich bekam hier bei AVIS einen Mazda Pick-up mit offener Ladefläche, also einen Kleinlastwagen :-) Das war so bestellt, weil es wohl über ein paar raue Straßen geht, wo das Auto hoch sein muss - Empfehlung des Reisebüros. Mir das Werkzeug und den Reservereifen zu zeigen fand der Typ bei AVIS sehr absonderlich und völlig überflüssig. Die Straßen in Ecuador seien so gut, da gäbe es keinen Platten. Dummes Gerede, denn die Straßen hier sind oft eine Aneinanderreihung von dicken Schlaglöchern. Ich habe darauf bestanden, bis sich ein Monteur bequemte, mir alles einigermaßen zu zeigen. Dafür hat er mir noch eine zusätzliche Versicherung verkauft, quasi Vollkasko. Besser ist das, war nicht so teuer.

Der Mazda ist so ein richtiges Arbeitstier mit alter bewährter Technik - nix Elektronik. Schaltgetriebe sowieso. Aber damit komme ich gut klar, nur an die Dimensionen des Fahrzeugs muss ich mich etwas gewöhnen. Aber er läuft gut, schwach motorisiert, wie hier alle Autos sind. Das kenne ich ja schon aus Costa Rica und Nicaragua. Höchstgeschwindigkeit auf den Überlandstraßen ist 90 km/h, mehr schafft der auch gar nicht, und bergauf geht es sehr gemächlich. Ich bin also endlich munter los, mit Smartphone und gespeicherten Google Maps als Navi, klappt wunderbar. Aber außerhalb von Quito wird das weniger nötig sein, halt nur in den Städten, da ist es praktisch.



Dann war ich also nach 1 Stunde Fahrt (34 km !) am Äquator, in dem großen touristischen Zentrum und Park Mitad del Mundo. Da ist eine ganze Industrie drum herum entstanden mit Souvenierständen, Buden, kleinen Museen, und in der Mitte der große Turm auf dem Äquator mit allerlei Informativen innen drin. Viel schöner war aber das Inka-Kunst-Museum Inti-Nan. Dort gibt es neben viel Kunst und Kultur auch sehr praktisch erfahrbar Dinge über den Äquator, dass dort z.B. die Coriolis-Kraft aufgehoben und das Wasser ohne Strudel aus einem Becken ausläuft. Schon 3 m daneben dreht es sich im Norden deutlich gegen den Uhrzeiger-Sinn und 3 m im Süden mit dem Uhrzeiger-Sinn - verblüffend! Auch kann man auf der Äquator Linie ein rohes Ei auf einen Nagelkopf stellen, und es kippt nicht! Habs geschafft :-) War sehr interessant und anregend, besonders mit einem jungen Pärchen aus Deutschland, haben uns noch eine Weile nett unterhalten.

Dann ging es zurück nach Quito, vor dem Feierabend-Verkehr, diesmal schon ganz routiniert - in eine Polizei-Kontrolle. Die wollten aber nur die Papiere sehen, verstanden den deutschen Führerschein sowieso nicht. Guckten lange drauf und winkten mich dann durch. Dann habe ich noch einen Bummel durch das Neustadt-Viertel "Mariscal" gemacht und mir ein gutes Restaurant fürs Dinner ausgesucht und Tisch reserviert. Da gehe ich gleich hin. Nach 6 Uhr wird es schnell dunkel, und dann auch zusehends kalt. Morgens sind es nur 6°, mittags dann warme 24° - und die Sonne brennt irre, auch wenn sie gerade nicht direkt senkrecht über einem steht. Man muss sich also nach dem Zwiebelprinzip anziehen und abends immer was Warmes mitnehmen.

Morgen früh starte ich dann zu der großen Runde durch die Anden, zu Vulkanen und Kraterseen. Einen solchen werde ich morgen besichtigen, den berühmten Quilotoa-Krater. Bin sehr gespannt!

Fotos von heute gibt es H I E R .

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen