Samstag, 3. Dezember 2016

Persönliches

Wieder heißt es Abschiednehmen, denn schon geht die zweite Reisewoche zuende. Noch genieße ich die Veranda meiner Cabin, mittags geht es dann zurück nach Guayaquil. Morgen früh starte ich nach Galapagos.

Meine Eindrücke von Ecuador und von der Reise bisher sind durchweg positiv. Freundlichen und hilfreichen Ecuadorianern bin ich immer wieder begegnet, die sich alle Mühe gaben, mich verrückten "Amerikaner" zu verstehen. Es sprechen wenige englisch, nur an den touristischen Zielen ist meist einer dabei, der englisch sprechen kann. Spanisch ist hier eigentlich ein Muss. Ich glaube, wenn ich hier noch weitere 3 Wochen auf mich selbst gestellt wäre, würde ich immer mehr spanisch zu sprechen lernen. Derzeit sind das nur Brocken, aber es wird besser.

Ich habe immer wieder sehr nette Reisebekanntschaften gemacht: das französische Ehepaar (mit private guide), dass ich zufällig immer wieder traf; wir hatten dieselbe Route und oft dasselbe Hotel. Sie sprachen kaum spanisch, wenig englisch, hatten aber einen französischsprachigen Guide. Wir haben uns immer wieder abends nett unterhalten, im Zweifelsfalle auf deutsch. Oder der junge Mann aus Italien, aus Rovereto (Trentino), der kaum 20 Jahre alt war und seit einem Jahr durch Südamerika trampt, mit Rucksack und Zelt, guter Laune und wenig Geld. Ich nahm Giro in den Cotopaxi-Nationalpark mit, und wir haben ihn gemeinsam gemeistert. Er hat mich auch ein Stück weit gepusht, dass ich die Höhe zum Refugio (4800 m) geschafft habe. Netter Kerl, wollte noch weiter bis Mexiko und dann Mitte nächsten Jahres nach Hause. Er hat hier erst fließend spanisch gelernt und jobt ab und zu, um Geld zu verdienen. Ich ließ ihn im strömenden Regen auf dem offiziellen Campground im Cotopaxipark zurück, er war der einzige Camper... - Oder das nette Ehepaar aus Breda, Holland, das ich ein paar Tage lang (mit Unterbrechungen) wiedertraf, zuletzt hier in Puerto Lopez. Dann begrüßt man sich schon wie alte Freunde. Sie fuhren mit dem Linienbus, buchten spontan übers Internet die Hotels und reisten so in völliger Freiheit und zum niedrigsten Preis, hat mir gut gefallen. Fest steht bei ihnen nur das Datum des Rückfluges. - Oder der sehr nette ecuadorianische Guide aus Cuenca, Felipe, der super englisch sprach (sein Bruder lebt in New York, den besucht er dort) und der mir viele gute Tipps zum Beispiel für den Cajas Nationalpark gab - und für Galapagos, wo er ein paar Jahre gearbeitet hat. Wir haben uns auch privat unterhalten, er ist so alt wie Martin, hat 2 Kinder, die traf ich mit seiner Frau, während wir in der Altstadt unterwegs waren. Sie brauchte jetzt sein Auto... - Oder eben die junge Schweizerin, die hier an der Rezeption arbeitet, oder der Kolumbianer, mit dem ich im Zug um die Teufelsnase zusammen saß und mit dem ich mich gut unterhalten habe, ein munterer Typ meines Alters, sehr belesen, top fit. Oder, oder, oder. Das ist das Schöne, wenn man alleine reist: Man ist auf Kontakte angewiesen, und man wird auch gerne angesprochen. Ich finde das immer wieder toll. Ich reise zwar allein, bin aber ganz gewiss nicht einsam dabei, im Gegenteil. Einen US-Amerikaner aus Alaska musste ich nach einiger Zeit regelrecht abwimmeln.



Das Essen ist prima in Ecuador, wenn mir auch manche landestypischen Spezialitäten nicht so munden wie Ceviche oder Plantains (gebackene Bananenscheiben, sehr trocken). Fisch und Meeresgetier aber esse ich reichlich und in allen Formen! Ich vertrage bisher auch alles bestens, auch mit dem Wasser gibt es keine Probleme, meist halt aus Flaschen. Gestern habe ich mir nur beim Schnorcheln einen kleinen Sonnenbrand geholt: hinter den Ohren! Sonst natürlich brav das T-Shirt angehabt. Da war ein netter Typ aus Milano dabei, haben uns gut verstanden und köstlich amüsiert.

Jetzt will ich noch etwas mein Gepäck neu sortieren für Galapagos, die warmen Sachen aus den Anden kommen nun ganz nach unten, die habe ich schon hier an der Küste nicht mehr gebraucht. Und dann geht es los, Abschied von Puerto López, den letzten Tag mit dem Mietauto. War überdimensioniert, hat mich aber gut gefahren.

Hier und heute gibt es mal keine neuen Fotos :-)

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