Montag, 5. Dezember 2016

Galapagos - die Iguanas

Galapagos ist schon ganz "anders". Das Archipel gehört zu Ecuador und liegt 1000 km vor der Küste, direkt auf dem Äquator. Gegenüber dem Festland wird hier die Uhr noch einmal eine Stunde zurück gestellt. Der allergrößte Teil der Inselwelt steht unter striktem Naturschutz und ist öffentlich nicht zugänglich. Nur wenige Inseln sind bewohnt, aber nur in einem begrenzten Areal. Der Rest ist wiederum Nationalpark. Das bedeutet: nur zugänglich an besonders dafür ausgewiesenen Orten / Stellen, und dies auch nur in Begleitung eines Naturalista, eines Parkführers. Der Schutz der sehr besonderen Pflanzen und Tiere steht an oberster Stelle, dem dienen auch die sehr strengen Kontrollen bei der Landung auf der Insel: keine Tiere, keine Pflanzensamen irgendwelcher Art (Sesam!) darf man mitbringen. Hunde schnüffeln hier nicht nach Drogen, sondern nach unerlaubten Biotika.

Und dann laufen sie schon vor einem über die Straße: Riesen-Landschildkröten. Dereinst fast ausgerottet, vermehren sie sich nun wieder dank des strikten Schutzes. Im Ort Puerto Ayora, dem Hauptort der Touristen, laufen am Hafen und entlang der Küste die schwimmenden Leguana (Iguanas) vor einem rum - oder dösen am Strand im Sand in der Sonne. Hunderte verschiedener Vogelarten bevölkern die teils trockenen, teils feuchten Waldgebiete. Allein in einem nahe gelegenen Küstenstreifen, den man zur sehr schönen Tortuga Bay durchwandert, fallen einem die vielen verschiedenen Finken auf - die Darwin - Finken! Von Insel zu Insel unterscheiden sie sich vor allem in der Form des Schnabels, je nach den vorhandenen Früchten. Das war damals Darwin aufgefallen, der Motor der Evolution: die lebensdienliche Anpassung der Arten, die zur Entstehung neuer Arten führt. Ein Drittel der Tier- und Pflanzenwelt ist rein endemisch, kommt also ausschließlich hier vor. Der Rest teilt sich in Arten auf, die es hier, aber auch anderswo gibt und schließlich solche, die in den bewohnten Arealen als Zier- und Nutzpflanzen (Bananen) vom Menschen hier angesiedelt bzw. angepflanzt werden. Immerhin leben 30.000 Einwohner auf den Inseln. Die wollen ja auch leben, auch wenn die meisten vom Tourismus beschäftigt werden. Wasser ist ein Problem, denn das gibt es hier nicht ausreichend. Süßwasser muss mit Schiffen hergebracht werden. Trinkwasser gibt es ohnehin nur aus Flaschen.



Heute war ich auf einem Bootsausflug auf einer 2 Stunden entfernten Insel, die sehr stark von rein vulkanischen Formationen geprägt ist: eine Mondlandschaft! Galapagos ist insgesamt ein Archipel aus Vulkanen. Einige sind immer noch und immer wieder aktiv. Die braunen und dunklen Farben der Lava kontrastieren wunderbar zu der blaugrün leuchtenden See. Auch einen Strand gibt es auf einer vorgelagerten kleinen Inseln, wo man baden oder schnorcheln konnte. Viel zu sehen war in der sandigen Bucht aber nicht. Vom Boot aus sahen wir Manta - Rochen und "tortugas", die großen Meeresschildkröten. Vieles erinnert mich an Hawaii - nur dass hier alles sehr viel wilder und ursprünglich ist. Wegen des Wassermangels hat es früher auch nie eine menschliche Siedlung auf Galapagos gegeben, ander als die polynesische Besiedlung Hawaiis. Beim Ausflug morgen gibt es mal wieder große Seevögel zu sehen wie Tölpel, Fregattvögel, Pelikane, Seeschwalben usw. Wir werden ihre Nistplätze besuchen. Scheu sind hier auch die Vögel nicht, wie überhaupt kein "wildes" Tier: Der Mensch wird nicht als Feind erfahren - paradiesisch!

Bilder gibt es nach und nach, die Internetverbindung ist auf Galapagos nämlich sehr langsam. Telefonieren mit Skype geht gar nicht. Ein Wunder, dass es mit diesem Blogschreiben online klappt. Also Geduld, wartet auf später! Hier ist ein Vorgeschmack der Fotos aus Galapagos.

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